(Dieser Artikel ist veröffentlicht in MHR 4/08, 32 ) < home RiV >
Sibylle Umlauf, Nicole Spiegelhalder, Christoph
Hütteroth, Reinhold Stöber, Malte Hansen
Kleines Team im Sand ganz groß
Ungünstigen Wetterprognosen und nächtlichen Regengüssen zum Trotz fand am Samstag, 06.09.2008, im Stadtpark das 5. Beachvolleyballturnier der Hamburger Gerichte, das im Jahre 2004 als „AG Hamburg-Barmbek Open“ gestartet war, bei schönem und zum guten Teil sonnigen Wetter statt. Getreu des offenen Gedankens der Veranstaltung stellten in diesem Jahr neben den alten Bekannten Landgericht (zwei Teams), AG Harburg, AG St.-Georg, AG Hamburg (Mitte), AG Altona, AG Barmbek und Arbeitsgericht auch die Staatsanwaltschaft sowie das Verwaltungsgericht eine Mannschaft, um sich den Wanderpokal für ein Jahr in die eigene Gerichtsvitrine stellen zu können. Damit war der Teilnehmerrekord in Form von zehn Mannschaften perfekt.
Im Turnierverlauf zeigte sich ein grandioses Bild von ca. 65 Volljuristen, die baggerten, im Sand wühlten, auch mal im Netz (durch-) hingen, zu Sommerhits mitwippten, bei Kaffee und richterlich selbst gebackenem, aber dennoch leckerem Kuchen pausierten und vor allem viel Spaß hatten. Diesen hatten aber auch die kleinen und großen Fans, insbesondere beim Anblick fast schon akrobatisch anmutender Bewegungsabläufe. Einer der beiden Turnierneulinge in Gestalt des Teams der Verwaltungsrichter – als solche eher für ihre Bedächtigkeit und gründliche Abgewogenheit denn für ihre dienstliche Spritzig- und Schlagfertigkeit bekannt – überraschte dabei mit viel Ballgeschick und Schnelligkeit. Die Belohnung dafür: das Erreichen des Finales gegen das Amtsgericht Hamburg (Mitte). Der Einsatz dieses Teams war bis kurz vor Turnierbeginn äußerst fraglich. Erst durch Wildern bei anderen Mannschaften (über Ablösesummen und Handgelder wurde Stillschweigen vereinbart) und durch Zwangsverpflichtung des rekonvaleszenten Reinhold Stöber entstand ein spielbereites Team. Die meisten der insgesamt sechs Spiele absolvierte das kleinste Team im Viererpack und damit ohne Auswechselmöglichkeit. Viele Gegenspieler, die aufgrund der im Sand sehr deutlich zu spürenden Schwerkraft bereits nach zehn Minuten händeringend um Auswechselung wimmerten, zollten diesem Einsatz größten Respekt. Das Mitte-Team wuchs ohne diesen Luxus spielerisch zusammen und über sich hinaus. Ein würdiger Sieger! Nach der Siegerehrung durch die Vizepräsidentin des Amtsgerichts Sibylle Umlauf linderten die Spieler ihre Schmerzen an Knochen und/oder Seele mit kühlem Bier und heißer Grillwurst. Ingesamt eine großartiges Sportfest!
Marco Loßmann