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Editorial

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

mit diesem Heft verabschiede ich mich von Ihnen als Redakteur der Mitteilungen des Hamburgischen Richtervereins. Vor neun Jahren übernahm ich von Karin Wiedemann mit Heft 3/2002 die Redaktion der MHR – immer fleißig begleitet von Christiane Hamann. In MHR 4/2007 („30 Jahre MHR“) beschrieb ich den Inhalt dieser Arbeit. Neben der eigentlichen Redaktionsarbeit dieser 38 Hefte liegen nun 26 Editorials, 196 mit „Red.“ gekennzeichnete Blöcke und 92 namentliche eigene Beiträge allein aus dieser Zeit hinter mir. Etliche neue Rubriken wurden im Laufe der Zeit eingeführt – zuletzt die internationale Justizpresse.

Die Arbeit für die MHR hat mir viel Freude bereitet. Ohne das (immer wieder neu zu entfachende) Engagement der Vereins- und Vorstandsmitglieder, die bei jedem Heft immer wieder für „Stoff“ sorgten, wäre die MHR nicht das, was sie ist. Die Themenpalette war so breit, dass hoffentlich in jeder MHR immer zumindest etwas dabei war, was auch Sie interessierte (und ganz bestimmt immer auch etwas, das Sie nicht interessierte).

Darin unterscheidet sich auch das vorliegende Heft nicht von seinen Vorgängern. Von Verbandsthemen wie der Besoldung über Uwe Barschel, englischer Justiz und Mafia bis zu Richtersport gibt es eine Menge Lesenswertes. Außergewöhnlich in diesem Heft ist die Länge des Artikels zur Strafjustiz in England. Doch der Artikel ist so gut, dass es Sünde gewesen wäre, ihn auf mehrere Hefte zu verteilen. Außerdem würde eine derartige Teilung manchen Sinnzusammenhang zerreißen, etwa den zwischen der außerordentlich hohen Besoldung englischer Richter und der gesellschaftlichen Skepsis gegenüber Berufsrichtern.

 

Ein frohes Weihnachtsfest wünscht Ihnen

Ihr Wolfgang Hirth

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

wenn der Generalmusikdirektor vor Beginn einer Konzertaufführung auf die Bühne tritt, verheißt das dem kundigen Thebaner nichts Gutes: Der Solist ist ausgefallen, die „zweite Garnitur“ wird aufspielen - allgemeine Enttäuschung.

Dieses „Co-Editorial“ hat einen vergleichbar unerfreulichen Anlass: Wolfgang Hirth wird nach fast einem Jahrzehnt aus dem Vorstand des Hamburgischen Richtervereins ausscheiden und die Verantwortung als Chefredakteur der MHR ablegen; „Abgeben“ wäre weniger schmerzlich, allein ein Nachfolger ist (noch) nicht in Sicht.

Karin Wiedemann hat Wolfgang Hirth vorausschauend bereits im Jahre 2002 als Co-Redaktor shanghait. Mit ihrem durchaus überraschenden Weggang nach Kiel übernahm Wolfgang Hirth ab Heft 3/2005 die alleinige Verantwortung für die Mitteilungen des Hamburgischen Richtervereins und hat danach bis heute mehr als zwei Dutzend Auflagen allein betreut. Hinzu kamen zahlreiche eigene Aufsätze, Editorials und Redaktionsbeiträge.

Die darin liegende Leistung ist – trotz der steten, nach außen unsichtbaren, aber unersetzlichen Hilfe von Frau Hamann kaum ermesslich: Viermal jährlich neben der sich in den letzten Jahren stets wie es so schön heißt „verdichtenden“ Arbeit zu sammeln, zu redigieren und fleißig selbst zu schreiben, ist nur um den Preis großer persönlicher Entbehrungen zu erbringen. Bei all dem gilt: Die Leserschaft ist kritisch, das fertige Werk muss seinem Erschaffer gelegentlich Dank genug sein.

Wolfgang Hirth für seine jahrelange Tätigkeit als Redaktor der MHR, als Vorstandsmitglied des Hamburgischen Richtervereins und als Betreuer der Homepage hinreichend zu würdigen, würde den Rahmen eines kleinen „Co-Editorials“ sprengen. Vielleicht nur so viel: Auf den zweimal jährlich stattfindenden Sitzungen des Bundesvorstandes des DRB werde ich regelmäßig, und zwar regelmäßig neidvoll und voller Bewunderung auf die Qualität, Aktualität und inhaltliche Bandbreite der MHR angesprochen. Andere Landesverbände haben zwar Hochglanzbroschüren, aber zwischen den bunten Einbanddeckeln geht es doch bedeutend kleinteiliger daher.

Der Vorstand des Hamburgischen Richtervereins dankt Wolfgang Hirth für sein jahrelanges Engagement, seine kritisch-konstruktive Mitarbeit und seine liebevolle Fürsorge um die MHR. Wir freuen uns sehr, dass er uns als Betreuer der Homepage weiterhin erhalten bleibt!

Wir suchen händeringend nach einem oder mehreren Nachfolgern für die MHR. Niels Focken hat sich bereit erklärt, den zu erwartenden Ansturm an Bewerbungen zu kanalisieren. Lassen Sie die MHR nicht sterben! Senden Sie Ihre Interessenbekundungen an niels.focken@ag.justiz.hamburg.de!

Im Konzerthaus geht die Aufführung auch mit der zweiten Garnitur weiter. Gelegentlich holpert es am Anfang, manchmal erlebt man aber auch wunderbare Momente. Sehen Sie es uns nach, wenn auch die MHR in nächster Zeit mit Umstellungsschwierigkeiten kämpfen wird. Und noch wichtiger: Singen Sie mit!

Mit den besten vorweihnachtlichen Grüßen

Ihr Marc Tully